Rezension von Gabriele Tergeist, Hamburg,
in den "Sozialpsychiatrischen Informationen" 2/2018, Seite 65/66
Da packt einer auf erfrischende Weise seine eigene Werkzeugkiste als Berater, Supervisor
und Teamentwickler aus und lässt die Leser und Leserinnen teilhaben an seinen tools und
Vorgehensweisen. Das in diesem Buch angebotene Spektrum geht von Auftrags – und
Zielklärung über Mut zur Lücke bis hin zu Zielerreichung und Zwischenbilanz. Sehr
authentisch präsentiert der Autor Hartwig Hansen das, unverschnörkelt und gerade heraus.
Dabei beschreibt er facettenartig spezifische Situationen in Teams und Gruppen, kurz und
prägnant deren Dynamiken und Verwicklungen und ergänzt die Beschreibungen mit seinen
eigenen Gedanken, Reflexionen und den Hintergründen für sein intervenierendes Tun. Die
Flipcharttools, die er vorstellt, sind eingängig und nachvollziehbar im jeweilig skizzierten
Kontext und verdeutlichen die Kraft der klaren Worte, die in scheinbar verfahrenen
Situationen in Teams und Gruppen unterstützend und hilfreich sein können. Wo sinnvoll,
verweist der Autor in seinem Buch auf psychologische Hintergründe und auch auf Klassiker
und Erfinder einzelner angewandter Theorien, wie zum Beispiel Schulz von Thun, Riemann,
Imsoo Kim Berg u. a., ohne dabei in die gruppendynamische Tiefe zu gehen. Das war auch
nicht seine Absicht. Er schlägt seiner Klientel Denkmodelle für die Betrachtung des
bestimmten Themas z. B. auf dem Hintergrund der TZI, der Bedürfnispyramide nach
Maslow, des Eisbergmodells, er bietet Checklisten für den praktischen Arbeits-Alltag und
Hilfen für kollegiale Beratungen an. In der Praxis bewährte Techniken wie Clustering,
Genogramme, Konfliktquadrate finden ebenso ihren Platz. Zum Teil ist er dabei selber
Erfinder von Techniken, Bildern und Methoden und stellt diese bereitwillig nicht nur Teams
und Gruppen, sondern nun auch uns Lesern und Leserinnen zur Verfügung. Haben Sie sonst
schon mal von „Stress Manhattan“ oder vom „Wertschätzungsschatz“ gehört oder als Profi
Verkehrsschilder in Ihrer eigenen Sammlung, die Teams für ihre eigene
Zustandsbeschreibung nutzen können? Dass der Autor einen systemischen Hintergrund hat,
wird in seinen Ausführungen und in seiner zugewandten und ressourcenorientierten Haltung
deutlich, die sich darin ausdrückt, Gruppenmitglieder immer wieder lösungsorientiert gezielt
fragend zu beteiligen. Welche Fragen das sein können, stellt er exemplarisch dar.
Kurzum, dieses Buch ist eine Schatzkiste von Möglichkeiten, die Berater, Supervisoren und
Teamentwickler für eine entsprechend passende Situation als strukturierte
Moderationshilfe(n) gut nutzen können. Insbesondere ist es für die geeignet, die manchmal
auf der Suche nach der zündenden Idee für die Strukturierung und das entsprechende tool
sind, die (noch) kein breiteres Erfahrungsrepertoire haben, bzw. für die, die ihres erweitern
wollen, um in Beratungssituationen auflockernd und effektiv mit dem Team und der Gruppe
zu arbeiten. A-Z und Fazit: das Buch ist gut lesbar, klar, gibt Ideen und das Stöbern darin
macht Spaß!
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